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Kreislaufwirtschaft beginnt im Schulalter

„Lässig sammeln statt uncool wegwerfen“ – Bildungsprojekt der EAK und der AWV Kärnten im Europagymnasium in Klagenfurt macht aus Schüler:innen verantwortungsvolle Umweltschutzprofis. Stolze 790 alte Elektrokleinstgeräte wurden gesammelt und bei der Altstoffsammelstelle Nord zur fachgerechten Entsorgung und Verwertung übergeben.

Vom 20. bis 22. März 2024 fanden im Europagymnasium Projekttage zum Thema „Richtige Sammlung von Elektroaltgeräten und Altbatterien“ statt. Diese Initiative wurde von der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH (EAK) in Kooperation mit den Abfallwirtschaftsverbänden Kärnten ins Leben gerufen. 9 Klassen konnten sich drei Tage lang in Workshops sowie Exkursionen zur Altstoffsammelstelle Nord über die richtige Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten (EAG) und Altbatterien/Akkus informieren. Abfallberater:innen der Abfallwirtschaftsverbände Kärnten standen ihnen dabei als Workshop- und Exkursionsleiter:innen zur Verfügung. Die EAK stellte den von ihr entwickelten Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer mit wertvollen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.

Umweltpädagogisches Bildungsprojekt. „Wir möchten mit diesem Umweltprojekt unsere Schüler:innen auf die Wichtigkeit des richtigen Sammelns von Altgeräten und Altbatterien aufmerksam machen“, sagte Mag.a Sabine Wintschnig, Schuldirektorin des Europagymnasiums bei der Abschlussveranstaltung der Schulprojekttage am 22. März 2024, zu der auch HRin Mag.a Isabella Penz von der Bildungsdirektion geladen war. „Unser bildungspolitisches Ziel ist es, die Wichtigkeit der Abfall- und Kreislaufwirtschaft in den nächsten Jahren in den Schulen weiter voranzutreiben“, betonte die Vertreterin der Bildungsdirektion. Sie verwies auf die wichtige Rolle der Kinder und Jugendlichen als „Umweltbotschafter:innen“, die ihr erworbenes Fachwissen über Ressourcenschonung und umweltfreundliches Verhalten an ihre Familien weitertragen.

„Klimaschutz und Ressourcenschonung gehen Hand in Hand. Daher ist es wichtig, das Bewusstsein für Mülltrennung schon im Schulalter zu schärfen. Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel, wie sich nachhaltiges Verhalten in den Schulalltag integrieren lässt“, betont Vizebürgermeister Mag. Philipp Liesnig, der ebenfalls als Ehrengast geladen war.

StR.in Sandra Wassermann, BA, Obfrau des AWV, bekräftigt die Wichtigkeit der richtigen Entsorgung von Elektroaltgeräten: „Jedes Elektrogerät enthält einerseits Wertstoffe, die recycelt werden, aber auch Schadstoffe, die im Restmüll großen Schaden für Mensch und Umwelt anrichten können. Umso wichtiger ist es, dass Elektroaltgeräte bei den Altstoffsammelzentren zur fach- und umweltgerechten Entsorgung und Verwertung abgegeben werden.“

Schulsammlung mit Rekordergebnis. Ein Highlight der Projekttage bildete der speziell für die Schule organisierte Sammelwettbewerb. Schüler:innen der 3. und 4. Klassen brachten ihre alten Elektrokleinstgeräte mit und konnten diese im Rahmen einer Exkursion bei der Altstoffsammelstelle Nord persönlich abgegeben. 790 Stück Elektroaltgeräte, mit einem Gewicht von insgesamt 354 Kilogramm, sind im Rahmen des Schulprojektes gesammelt worden. „Damit haben die Schüler:innen einen wichtigen Beitrag geleistet, dass jede Menge Rohstoffe nicht verloren sind, sondern wieder im Produktzyklus weiterverwendet werden können“, erklärte Mag.a Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der EAK, und überreichte den beiden Siegerklassen des Sammelwettbewerbs, der 3b und 4b, jeweils einen Scheck über 250 Euro für das Engagement der umweltbewussten Schüler:innen. StR.in Sandra Wassermann hat den beiden Siegerklassen noch je 50 Euro dazu geschenkt, um dieses tolle Ergebnis zu würdigen.

Learning by Doing – der Schulkoffer als anschauliches Unterrichtstool. Die Idee zu diesem Schulprojekt basiert auf der engagierten Arbeit der Abfallberater:innen, die seit vielen Jahren in ganz Österreich Workshops in Schulen durchführen. Seit 2014 setzen sie dafür auch den von der EAK in Zusammenarbeit mit Österreichs Abfallberater:innen entwickelten Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer als umweltdidaktisches Instrument ein. „Mit diesem Schulkoffer werden Schüler:innen von 8 bis 18 Jahren die Themen Recycling, Rohstoffknappheit und Auswirkungen auf die Umwelt anschaulich und spielerisch nähergebracht. Am Beispiel eines zerlegten Smartphones machen die Jugendlichen Bekanntschaft mit den verschiedenen Rohstoffen ihres ständigen Begleiters und lernen, dass nicht mehr verwendete Handys nach wie vor einen enormen Wert haben und deshalb nichts in Schubladen und schon gar nichts im Restmüll verloren haben“, freut sich Giehser über die große Akzeptanz des Schulkoffers sowie der Workshops der Abfallberater:innen.

Mehr nachhaltige Schulstunden. „Die Projekttage waren sehr spannend – wir wünschen uns mehr solcher Schulstunden zum Thema Ressourcenschonung und Abfallverwertung“, resümierte eine Schülerin. „Wir haben gelernt, dass es wirklich einfach ist, sich ganz bewusst ressourcenschonend und damit umweltgerecht zu verhalten. Jetzt, wo ich so viel darüber erfahren habe, komme ich sicher nie mehr auf die Idee, eine Batterie oder ein Gerät, auch wenn es noch so klein ist – wie z.B. eine elektrische Zahnbürste oder eine Batterie – einfach in den Mistkübel zu werfen“.

Umweltbildung kann nicht früh genug anfangen, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Umso wichtiger ist es, dass sich der hohe Stellenwert des Themas auch in den Schul-Lehrplänen niederschlägt und mehr Unterrichtsstunden für gezielte Bildungs- und Bewusstseinsarbeit reserviert werden. „Jeder Schüler, jede Schülerin sollte zumindest einmal in der Schulzeit solche Projekttage oder zumindest einen Workshop mit dem Schulkoffer erleben“, resümierte Giehser.

Eindrücke und Blitzlichter von der Projektwoche gibt es demnächst auf https://www.eak-austria.at/news/?_newskategorie=schulprojekt

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Im Bild: Mag.a Elisabeth Giehser (Geschäftsführerin der EAK), HRin Mag.a Isabella Penz (Bildungsdirektorin Kärnten), Mag.a Sabine Wintschnig (Direktorin des Europagymnasiums), Mag.a Barbara Bergner (Bildungsdirektion Kärnten)

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Eine der beiden Siegerklassen freut sich über einen Scheck über 250 Euro, den Mag.a Elisabeth Giehser bei der Abschlussveranstaltung überreichte.

 

Fotos (c) Russwurm Photography

 

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